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la Casa della Letteratura all' Internationales Literaturfestival Leukerbad
Il vicino Ticino: voci in traduzione Virginia Helbling, Am Abend fliesst die Mutter aus dem Krug Fabio Andina, Tage mit Felice Moderazione di Ruth Gantert (Coordinatrice del progetto «Viceversa» e responsabile dell'edizione tedesca) |
Il vicino Ticino: voci in traduzione è un programma varato dalla Casa della Letteratura per fare conoscere la letteratura e gli autori ticinesi che vengono tradotti in altre lingue nazionali ma difficilmente raggiungono il pubblico della lingua di arrivo. Si presentano i libri o i testi tradotti e la moderazione è in lingua locale per un più facile accesso a quanti seguono l'incontro ma non hanno dimestichezza con l'italiano.
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In ihrem Debütroman Am Abend fließt die Mutter aus dem Krug erzählt Virginia Helbling die Geschichte einer Frau, die eben Mutter geworden ist. Die Geburt erlebt sie als heftigen Eingriff in ihr Leben, sie tut sich schwer mit Fremdbestimmung und Einschränkungen. Schonungslos beschreibt die Frau die ersten Stunden nach der Niederkunft und die Veränderungen an ihrem Körper. Die Erfahrung, nur mehr als Mutter wahrgenommen zu werden, erschüttert sie zutiefst. Doch wehrt sie sich, diese Veränderung an sich und in ihrer Umwelt widerstandslos zu erdulden. Ein tiefer Lebenshunger erfasst sie. In einem mitreißenden Erzählrhythmus wechseln Szenen in der beengenden Wohnung mit Spaziergängen in der Natur. Die Musik wird zur ständigen Begleiterin im Text und öffnet der Ich-Erzählerin die Türen in ein erfülltes Leben als Frau und als Mutter.
Das italienische Original Dove nascono le madri wurde 2015 mit dem ersten Premio Studer/Ganz per la migliore opera prima ausgezeichnet und erschien 2016 im Verlag Gabriele Capelli.
Das italienische Original Dove nascono le madri wurde 2015 mit dem ersten Premio Studer/Ganz per la migliore opera prima ausgezeichnet und erschien 2016 im Verlag Gabriele Capelli.

Ein Bergdorf im Tessin. Das frisch gestrichene Gemeindehaus, die Bar, wo der Alkohol fließt, der Schulbus aus Acquarossa, der Bauer Sosto, der letzte, der Kühe hat. Das Dorf von Felice. Vor dem ersten Hahnenschrei bricht er auf, der alte Kauz, der meistens barfuß läuft, um in einer Gumpe weit oben hinter dem Kiefernwald zu baden. Auch bei Regen, auch bei Schnee. Danach hackt er Holz, pflückt im Garten Kakis, und wenn er im Wald Pilze findet, kommt er mit Käse zurück. Der junge Mann aus der Stadt, der mit ihm geht, entdeckt eine nie gesehene Dunkelheit, eine Stille, die hörbar, eine Kälte, die Hitze wird – und so manches Geheimnis um den neunzig Jahre alten Mann. Ihm wird klar: Wir dürfen uns Felice als glücklichen Menschen vorstellen.
Tage mit Felice ist ein minimalistisch erzählter Roman über die Kunst des einfachen Lebens und zugleich das Porträt eines Dorfs im Bleniotal. Dort oben, den Härten der Jahreszeiten ausgesetzt, wo niemand ein leichtes Auskommen hat, sind die Menschen rau und wortkarg und lieber mit den Tieren zusammen. Und doch ist da eine starke Gemeinschaft, die Leben und Tod und den Einbruch des technischen Zeitalters ganz selbstverständlich teilt. Eine ergreifende, entschleunigende Lektüre.
Tage mit Felice ist ein minimalistisch erzählter Roman über die Kunst des einfachen Lebens und zugleich das Porträt eines Dorfs im Bleniotal. Dort oben, den Härten der Jahreszeiten ausgesetzt, wo niemand ein leichtes Auskommen hat, sind die Menschen rau und wortkarg und lieber mit den Tieren zusammen. Und doch ist da eine starke Gemeinschaft, die Leben und Tod und den Einbruch des technischen Zeitalters ganz selbstverständlich teilt. Eine ergreifende, entschleunigende Lektüre.
Virginia Helbling wurde 1974 in Lugano geboren. Sie studierte Literatur und Philosophie an der Universität in Fribourg und arbeitete als Journalistin. Sie ist Mutter von sechs Kindern und lebt in Gorduno. Dove nascono le madri hat die Studer/Ganz Preis gewonnen im 2015.
Fabio Andina, geboren 1972 in Lugano, studierte Filmwissenschaften und Drehbuch in San Francisco. Heute lebt er wieder im Tessin, im Malcantone. Tage mit Felice ist sein zweiter Roman und sein erstes Buch in deutscher Übersetzung. Es wurde mit dem Preis Terra Nova 2019 der Schweizerischen Schillerstiftung und dem Premio Gambrinus 2019 ausgezeichnet.

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